Im Wintersemester 2021/22 präsentiert sich die Fachbibliothek Philologicum der Universitätsbibliothek der LMU München im wahrsten Sinne des Wortes mit Herz und Hirn.
Am Welt-Anatomie-Tag, dem Todestag von Andreas Vesal, dem Begründer der modernen Anatomie, startet die Reihe „Im Philologicum zu Gast“ mit der Ausstellung „Anatomische Sammlungen der LMU“. Im Ausstellungsbereich der Fachbibliothek werden exemplarische Exponate der Anatomischen Sammlung gezeigt, die von einer kleinen Auswahl an anatomischen Atlanten aus dem historischen Sammlungsbestand der UB begleitet werden.
Die Anatomische Anstalt beherbergt auf über 340 Quadratmetern eine Sammlung, deren Wurzeln bis 1810 zurückreichen. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurde sie kontinuierlich ausgebaut und ist seit 1907 zentraler Teil der Anatomischen Anstalt. In insgesamt 42 Schaukästen und 18 weiteren Objekten bietet die Sammlung mit etwa 1.500 Schaustücken und Bildern eine systematische Übersicht über sämtliche Organe des menschlichen Körpers und – zu Vergleichszwecken und zum Verständnis der Evolution – eine Reihe tierischer Skelette. Viele Einzelpräparate, Schnitte und vor allem auch historisch wertvolle Modelle geben einen exzellenten Einblick in die innere und äußere Gestalt des Menschen und seine individuelle Verschiedenheit. In ihrer behutsamen, jegliche Effekthascherei vermeidenden und doch faszinierenden Art der Präsentation fungiert die Anatomische Sammlung überdies als ein Reflexionsort ethischer Verantwortung und Besinnung auf das persönliche Menschsein.