Aktuelles

19. September 2022, Universitätsbibliothek der Technischen Universität München
Verabschiedung von Dr. Reiner Kallenborn in den Ruhestand

Leitungswechsel an der Universitätsbibliothek

Am 15. September 2022 wurde Dr. Reiner Kallenborn aus dem Amt des Bibliotheksdirektors in den Ruhestand verabschiedet.

Reiner Kallenborn war seit 1991 an der Universitätsbibliothek tätig, zunächst als Fachreferent für Mathematik und Informatik, dann als Leiter der Abteilung für Benutzungsdienste und seit 2002 als Bibliotheksleitung.

Während seiner Amtszeit war ihm der Ausbau der Universitätsbibliothek zu einer dienstleistungsorientierten und modernen Informationseinrichtung ein zentrales Anliegen. Insbesondere die Unterstützung von digitalen Forschungsinfrastrukturen, der Aufbau eines digitalen Buch- und Zeitschriftenbestandes sowie die Erweiterung der Teilbibliotheken der TUM zu attraktiven Lese- und Arbeitsbereichen für Studierende standen im Zentrum der Bibliotheksentwicklung.

Darüber hinaus hat Reiner Kallenborn sich über viele Jahre in nationalen sowie internationalen Bibliotheksgremien und -verbänden engagiert.

5. Juli 2022, Universitätsbibliothek der Technischen Universität München
Würdigung für besondere Verdienste

IATUL-Auszeichnung für Bibliotheksdirektor Dr. Reiner Kallenborn

Bei der 42. Jahreskonferenz der International Association of University Libraries (IATUL) am 14. Juni 2022 in Miami wurde Dr. Reiner Kallenborn, Leitender Bibliotheksdirektor der Universitätsbibliothek der TUM, für sein herausragendes und richtungsweisendes Engagement ausgezeichnet.

Kallenborn war von 2005 bis 2011 zunächst Schatzmeister und ab 2013 für mehr als sechs Jahre als Präsident der IATUL berufen. Seine aktive Zeit bei IATUL prägte die Vision eines globalen, mitgliederorientierten Unterstützungsnetzwerks von internationalen Universitäts- und Forschungsbibliotheken. „Ich sah immer schon viel Potenzial in IATUL“, betont Reiner Kallenborn. Unter der Maxime einer lebendigen, weltweiten Kooperation wurden Strukturen eingeführt, welche den steten Austausch von Wissen und Information fördern. Unter anderem sind folgende Innovationen in der Präsidentschaft Kallenborns für die nachhaltige Entwicklung von IATUL kennzeichnend:

  • Paradigmenwechsel der IATUL: Der Verband öffnete sich 2014 für alle Universitätsbibliotheken und legte damit die Ausrichtung auf wissenschaftlich-technische Universitäten ab.
  • Gründung des IATUL Office: Die Verwaltung und Kommunikation des Verbandes wurden 2014 zentralisiert. Fortan bis 2021 war das Büro an der Universitätsbibliothek der TUM angesiedelt.
  • Etablierung von Special Interest Groups: International besetzte Projektgruppen befassen sich mit globalen und strukturellen Herausforderungen im Bibliothekswesen, z.B. „Advancement of Library Services in Emerging Countries“ (ALICE) oder „Metrics and Research Impact“ (MaRi).
  • Konstituierung des Directors’ Summit und der Leadership Academy: Regelmäßige Konferenzformate zur Förderung des Wissenstransfers und Trainings für Führungskräfte im Bibliothekswesen.
  • Internationale Workshops: Fachdiskurse über relevante Fragestellungen zu den Herausforderungen des gegenwärtigen Bibliotheksmanagements.

Sein Wirken als Präsident stärkte die Struktur und Sichtbarkeit der Organisation nachhaltig. Auch die TUM profitierte von der dialogorientierten IATUL-Philosophie. Der konstruktive Austausch mit Kolleg:innen weltweit führte zur Weiterentwicklung des Serviceportfolio der Universitätsbibliothek, z. B. in den Bereichen multimediale Vermittlung von Informationskompetenz oder forschungsnahe Dienste.

In seiner Danksagung dankt Dr. Reiner Kallenborn seiner Gattin, seinen Vorstandskolleg:innen wie auch allen Mitarbeitenden für ihre engagierte Unterstützung und ihren Einsatz. Gemäß seiner kollaborativen Führungsvision bekräftigt er, dass das Erreichte ein Gemeinschaftswerk gewesen sei.

13. Juni 2022, Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Die Wunderkammer Ferdinand Orbans an der Universitätsbibliothek der LMU München

Ausstellung: Allerhand der curiösesten und meist kostbarsten Sachen

Bild: Zeichnung des Jesuitenkollegs Ingolstadt von Karl Schafhäutl, 0001/Cim. 17(1

„Allerhand der curiösesten und meist kostbarsten Sachen“ – bereits zeitgenössische Besucher faszinierte die Wunderkammer des Jesuiten Ferdinand Orban (1655-1732). Als Vorgänger moderner Museen sollten frühneuzeitliche Wunderkammern die Zusammenhänge der Welt im kleinen Raum darstellen. Ferdinand Orbans Sammlung umfasste dementsprechend unter anderem Bücher, Naturalien, Objekte aus fremden Kulturen sowie Kunstgegenstände verschiedenster Art.

Durch die Aufhebung des Jesuitenordens 1773 fiel der Universität Ingolstadt, der Vorgängerinstitution der LMU, mit der Sammlung Orban eine der bedeutendsten Wunderkammern Kurbayerns zu. Die Ausstellung beleuchtet anhand verschiedener Exponate aus dem Vorbesitz des Jesuitenpaters – darunter Handschriften, Drucke, Gemälde, Devotionalien sowie Waffen – das Konzept einer frühneuzeitlichen Wunderkammer und ihren Weg in die Gegenwart.

Entstanden ist die Ausstellung als Teil einer Bachelorarbeit im Studiengang „Bibliotheks- und Informationsmanagement“ an der Hochschule für den öffentlichen Dienst in Bayern.

Termin und Ort der Ausstellung

  • Dauer der Ausstellung: 13.06.2022 - 30.09.2022
  • Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 8:00 - 22:00 Uhr, sowie Samstag, 9:00 - 20:00 Uhr
  • Ort: Ausleihhalle der Universitätsbibliothek, Geschwister-Scholl-Platz 1 (Zentralbibliothek, Erdgeschoss)

Die Maskenpflicht entfällt. Es wird empfohlen, weiterhin medizinische Masken oder FFP2-Masken zu tragen, wenn ein enger Kontakt (ohne Mindestabstand von 1,5 m) zu anderen Personen stattfindet (z. B. Gespräch).

2. Juni 2022, Universitätsbibliothek Augsburg
Neue Ausstellung vom 3. Juni bis 28. Juli 2022

Frau Dichter*in und die Gruppe 47

Ausstellungsflyer zu Frau Dichterin und die Gruppe 47  in der UB Augsburg. Bild zeigt die Autorin Ilse Schneider-Lengyl auf einem Motorrad

Die Germanistik der Universität Augsburg widmet Frauen in der Gründungsphase der berühmten Gruppe 47 am 2. Juni ein Symposium und eröffnet anschließend die Ausstellung Frau Dichter*in und die Gruppe 47. Literarische Aufbrüche in der Nachkriegszeit in der Universitätsbibliothek. Im Zentrum steht die Fotografin und Schriftstellerin Ilse Schneider-Lengyel. Außerdem werden Frauen gewürdigt, die von der Literaturgeschichtsschreibung oftmals vernachlässigt wurden, obwohl sie im Literaturbetrieb der Nachkriegszeit ihren Platz behaupteten.

Anfang September 2022 jährt sich zum 75. Mal das Gründungstreffen der Gruppe 47 am Schwangauer Bannwaldsee im Haus der Fotografin, Kunsthistorikerin, Ethnologi­­­n und Dichterin Ilse Schneider-Lengyel (1903-1972). Die damalige Zusammenkunft schreibender Männer und Frauen war ursprünglich als erste Redaktionskonferenz für eine neue literarische Zeitschrift geplant. In zwanglosem Rahmen und mit charismatischer Gastgeberin entwickelte sie sich jedoch zu einem Vorlese- und Diskussionsforum für unveröffentlichte literarische Texte. Dies sollte die Geburtsstunde jener losen, bald schon überaus medienaffinen und wichtigen Autorenvereinigung werden, die unter dem Namen Gruppe 47 in die Literaturgeschichte der Bundesrepublik Deutschland eingegangen ist. Ebendiese Gründungszeit, ihre Akteurinnen und Akteure stehen im Mittelpunkt eines Symposiums und einer gleichnamigen Ausstellung in der Universitätsbibliothek Augsburg. Dabei wird mit der männlich geprägten Perspektive auf das Jahr 1947 gebrochen – Ilse Schneider-Lengyel, deren Todestag sich am 3. Dezember 2022 zum 50. Mal jährt, und weitere schreibende wie auch verlegerisch tätige Frauen rücken in den Fokus von Diskussion und Schau.

Initiiert von den Kulturhistorikern Heike Drummer und Alfons Maria Arns (Frankfurt am Main) konnte die 2017 von der Gemeinde Schwangau beauftragte Ausstellung „Ich bin als Rebell geboren“ zu Leben und Werk Ilse Schneider-Lengyels für Augsburg gewonnen werden – mit Prof. Dr. Klaus Wolf und Dr. Ulrich Hohoff (Direktor der UB a. D.) als Veranstaltern. In Vitrinen, auf Roll-Ups und auf Tafeln rücken dabei jene literarischen Aufbrüche ins Zentrum, die mit den Orten Altenbeuern (Jagdhaus Hinterhör), Schwangau (Seegut Bannwaldsee) und Herrlingen („Haus Waldfrieden“) verbunden sind. 

Zur Eröffnung am 2. Juni um 19 Uhr in der Ausstellungshalle der Zentralbibliothek laden die Gastgeber herzlich ein. Am Eröffnungsabend tragen Tinka Kleffner und Heiko Dietz vom Sensemble Theater Augsburg unter dem Titel „Berichte und Gedichte – Interventionen“ Texte der frühen Nachkriegszeit vor. Für den musikalischen Rahmen sorgt Alfons Maria Arns am Flügel.

Bis zum 28. Juli kann die Schau montags bis freitags von 8:30 bis 22:00 Uhr und samstags von 9:30 bis 17 Uhr besucht werden. Der Eintritt ist frei.

Am 2. Juni lädt die Germanistik der Universität Augsburg zu einem Symposium ein. Es findet unter der Federführung von Prof. Dr. Klaus Wolf von 14 bis 18 Uhr in Raum 3010 der Zentralbibliothek statt. Zu den Frauen in der Gruppe 47 gibt es bislang nur eine literaturgeschichtliche Gesamtdarstellung, deren Verfasserin Dr. Wiebke Lundius (Marburg) für einen Vortrag gewonnen werden konnte. Darüber hinaus sprechen Alfons Maria Arns (Frankfurt am Main), Dr. Kay Wolfinger (München), Prof. Dr. Bettina Bannasch (Augsburg) und Prof. Dr. Stephanie Waldow (Augsburg) über aktuelle Forschungsperspektiven auf das weibliche Netzwerk um 1947, die literaturgeschichtliche Rezeption sowie über prägende Textmuster und Schreibstrategien bei Ingeborg Bachmann und Ilse Aichinger.

 

13. Mai 2022, Universitätsbibliothek der Technischen Universität München
Next-Generation-Bibliothekssystem

Wir sind der FOLIO Community beigetreten

Seit April 2022 sind wir formelles Mitglied der FOLIO Community und unterstützen damit ideell und finanziell die Weiterentwicklung eines Next-Generation-Bibliothekssystems.

Bücher ausleihen und zurückgeben, Medien erwerben und verwalten – schon seit vielen Jahren ist dies in Universitätsbibliotheken nicht ohne Softwareunterstützung denkbar. Traditionelle Bibliothekssysteme unterstützen dabei elektronische Medien nur unzureichend – eine Anforderung, vor die der digitale Wandel die Universitätsbibliotheken verstärkt stellt. Diese Lücke zu schließen, ist Zielsetzung sogenannter Next-Generation-Bibliothekssysteme.

Ein ernstzunehmender Kandidat für ein solches Bibliothekssystem ist FOLIO. Es wird seit Anfang 2021 durch eine Task Force des Bibliotheksverbunds Bayern (BVB) gründlich und umfassend getestet. FOLIO ist – nicht nur, aber auch – deshalb interessant, weil es sich um eine webbasierte Open-Source-Software handelt. Dies ermöglicht es, gemeinschaftlich das System optimal auf spezifische Bedürfnisse unterschiedlicher Bibliotheken anzupassen.

FOLIO wird seit 2015 von einer internationalen Gemeinschaft, getragen durch Bibliotheken in aller Welt, kooperativ entwickelt und zeichnet sich durch seine Offenheit und Modularität aus. Die Entwicklung ist inzwischen so weit fortgeschritten, dass FOLIO eine echte Alternative darstellt und in renommierten Institutionen wie der Cornell University bereits im Bibliotheksbetrieb eingesetzt wird.

Die Bibliotheken der Technischen Universität München und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg haben sich daher entschlossen, der FOLIO Community beizutreten. Zusammen mit der Universitätsbibliothek der LMU München und der Universitätsbibliothek Regensburg sind damit inzwischen vier bayerische Universitätsbibliotheken offizielle FOLIO-Mitglieder.

Seiten